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Regeln sind Kontrollstrukturen, die abhängig von Bedingungen unterschiedliche Werte annehmen können.

Eine Regel enthält deshalb eine oder mehrere Bedingungen und eine oder mehrere Auswahlmöglichkeiten.

Die Auswahlmöglichkeit, die alle Bedingungen erfüllt, liefert den Wert der Regel.

 

Dazu gibt es in einer Regel Spalten und Zeilen:

Die Spalten sind die Bedingungen der Regel. Jede Spalte enthält einen Wert, die Bedingung dieser Spalte.

Die Zeilen sind die alternativen Auswahlmöglichkeiten für die Regel. Jede Zeile gibt pro Spalte einen Wert an.

Die Zeile, in der in jeder Spalte der Zeilenwert identisch zum entsprechenden Spaltenwert ist,

ist die gültige Auswahl für die Regel und ihr Rückgabewert der Wert der Regel. Dieser kann einen beliebigen Datentyp haben.

Eine Regel kann auch eine EVAL-Anweisung / einen Verweis auf eine Ressource zurückgeben.

 

Aufbau einer Regel


Abbildung A: Aufbau einer Regel

 

In Abb. A sehen Sie den Aufbau einer Regel mit Spalten (Abb. A (1)) und Zeilen (Abb. A (2)).

Eine Spalte definiert genau einen Wert. In Abb. A sind das:

SpaltennameErstzulassungModellPreisWill_VerkaufenPS
Wert (Bedingung)01.01.2013RS575.500TRUE450

 

Diese Spaltenwerte sind die Bedingungen der Regel, auf die die Zeilen in den entsprechenden Spalten geprüft werden.

Der Wert einer Spalte kann einen der folgenden Datentypen haben (die in Abb. A alle verwendet wurden):

DATESTRINGREALBOOLEAN

NUMBER

 

In Abb. A ist Zeile #3 die gültige Auswahl für die Regel, da alle Werte in der Zeile identisch zum jeweiligen Spaltenwert sind.

Die Regel hat also den Wert "${Angebot_3}Abb. A (3)Wird die Regel aufgerufen, so ist das Ergebnis:

${NameDerRegel}     // = ${Angebot_3}

 

Mit ${Angebot_3} wird eine gleichnamige Ressource eingebunden, in diesem Fall z.B. eine binäre Ressource,

die das entsprechende Angebot enthält. Die Verwendung dynamischer Anweisungen wird am Ende des Artikels vorgestellt.

 

Der Operator * ist immer wahr. Enthält eine Zeile also in einer Spalte den Wert '*',

so erfüllt die Zeile die Bedingung dieser Spalte immer, unabhängig von der Spaltenbedingung.

Wertfindung innerhalb einer Regel

 

Gibt es in der Regel mehrere Spalten, die alle Spaltenbedingungen erfüllen, dann ist die oberste Regel in der Liste die zutreffende Regel

und ihr Rückgabewert der Wert der Regel. Alle danach kommenden Zeilen werden nicht beachtet.

(Das ist auch in Abb. A der Fall, denn Zeile #4 erfüllt ebenfalls alle Spaltenbedingungen, Zeile #3 steht jedoch weiter oben).

Nachfolgend ist dargestellt, wie der Wert einer Regel bestimmt wird:

 


Abbildung B: Durchlauf Wertbestimmung der Regel

 

Die Regel in Abb. B hat 3 Spalten und 3 Zeilen. Jede Spalte definiert eine Bedingung, jede Zeile einen Wert pro Spalte.

Die Prüfung beginnt in Zeile 1, Spalte 1. Ist der Wert von Zeile 1 in Spalte 1 identisch zum Spaltenwert,

wird mit der Prüfung von Spalte 2 in Zeile 1 fortgefahren. Ist der Wert von Zeile 1 in Spalte 2 wieder identisch

zum Spaltenwert der 2. Spalte, wird mit der Prüfung von Spalte 3 in Zeile 1 fortgefahren.

Ist auch der Wert von Zeile 1 in Spalte 3 identisch zum Spaltenwert, trifft die gesamte Zeile zu und der Rückgabewert der Zeile

ist der Wert der Regel (grüne Pfeile). Hat eine der Spalten in Zeile 1 einen anderen Wert als die zugehörige Spaltenbedingung,

trifft also nicht auf die Bedingung zu, wird die Prüfung der Zeile abgebrochen und mit der Prüfung der nächsten Zeile fortgefahren.

Dort wird dann wieder in der 1. Spalte begonnen. Wurden alle Zeilen geprüft und keine davon erfüllt alle Spaltenbedingungen,

ist der Wert der Regel undefiniert, da kein Rückgabewert ausgewählt werden kann (rote Pfeile).

 

In Abb. A ist der Verlauf also folgendermaßen:


Abbildung C: Wertfindung bei Abb. A

 

Der Wert der Regel ist also der Rückgabewert von Zeile #3.

Um zu verhindern, dass der Wert einer Regel undefiniert (leer) ist, falls keine der Zeilen alle Bedingungen erfüllt,

können Sie unter den regulären Zeilen eine weitere Zeile einfügen, die in allen Spalten den Operator * als Wert hat,

also immer gültig ist (Der Operator * wurde oben erklärt). In dieser Zeile definieren Sie dann als Rückgabewert einen Standard-Wert.

Trifft keine der regulären Auswahlmöglichkeiten zu, wird diese Standardzeile ausgewählt und der Wert der Regel ist der Standard-Wert.

Dieses Vorgehen wurde in Abb. C durch Zeile #4 verwirklicht.

 

EVAL-Anweisungen und dynamische Einbindung innerhalb einer Regel


Im oberen Abschnitt wurden in der Regel, abgesehen von den Rückgabewerten, nur statische Werte verwendet.

In der Praxis werden Sie in Regeln jedoch fast immer auch dynamische Werte in Spalten und Zeilen verwenden, denn in einer Regel,

in der alle Werte schon statisch feststehen, steht auch der Wert der Regel schon fest - Man könnte den Wert auch einfach einer Variablen zuweisen.

Der Zweck von Regeln besteht aber darin, eine Möglichkeit zu schaffen, für unterschiedliche Eingangswerte ein unterschiedliches Verhalten zu implementieren.


Abb. D: Typische Anwendung einer Regel

 

Typischerweise werden in einer Regel Datenstrom-Variablen verarbeitet, z.B. um dynamisch eine Ressource anzuwählen:

 

Beispiel:

Je nach Nationalität des Kunden soll dessen Nationalflagge angezeigt werden. Die Nationalität des Kunden wird durch die Datenstrom-Variable

DS.NATIONALITY geliefert - Bei jedem Kunden individuell. Um abhängig von DS.NATIONALITY die richtige Ressource auszusuchen, benötigt man eine Regel.

Diese liefert, je nach Wert von DS.NATIONALITY, die richtige Ressource zurück. Ruft man die Regel auf, erhält man automatisch die richtige Ressource.

 

Mögliche Werte von DS.NATIONALITY:

WertGERCHAUT
Kunde kommt ausDeutschlandSchweizÖsterreich

 

Binäre Ressourcen, die die Flaggen enthalten:

Name der Ressourceger_flagch_flagaut_flag
InhaltFlagge DeutschlandFlagge SchweizFlagge Österreich

 

Dazugehörige Regel:


Abbildung E: Regel zur Auswahl der Nationalflagge


In Abb. E wird der Spaltenwert durch die dynamische Einbindung der Datenstrom-Variablen DS.NATIONALITY gebildet.

Die obige Tabelle zeigt uns, dass die Datenstrom-Variable 3 Werte annehmen kann. Diese finden sich als Zeilen in der Regel wieder.

Je nach aktuellem Wert von DS.NATIONALITY wird dann die dazu passende Ressource mit der passenden Flagge zurückgegeben.

Hat die Datenstrom-Variable beispielsweise den Wert CH, trifft die 2. Spalte auf die Bedingung zu und der Wert der Regel ist ${ch_flag},

also die Binäre Ressource ch_flag mit der Schweizer Flagge. Die Regel kann z.B. durch eine Erweiterung in das Dokument eingebunden werden:

 

 

Im Formular-Bereich SERVICE_LINE wird dann die entsprechende Flagge angezeigt.

 

 Um mit den physikalischen Beilegern fortzufahren, klicken Sie bitte hier.

 

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